Die erste Konsultation des Beschaffungskonzepts wurde von der BNetzA am 29. September 2023 eingeleitet, die zweite Konsultation startete ein Jahr später am 12. September 2024. Die finale Festlegung des Beschaffungskonzeptes durch die BNetzA steht aktuell noch aus.
Was ist Momentanreserve?
Momentanreserve ist eine inhärente Reaktion auf ein Wirkleistungsungleichgewicht, um eine, ggf. auch nur lokale, Verletzung von Grenzwerten der Frequenzhaltung, die für die Netzstabilität kritisch sein kann, zu verhindern. Unter inhärenter Reaktion ist insbesondere die Momentanreserve aus Synchronmaschinen (Schwungmasse) oder netzbildenden Umrichtern (synthetische Schwungmasse) zu verstehen, die das Ziel hat, Frequenzgradienten zu begrenzen. Die Momentanreserve reagiert dabei unverzögert auf kurzzeitige Änderungen des Spannungswinkels, wirkt dem Wirkleistungsungleichgewicht entgegen und begrenzt den Frequenzgradienten im Ursprung.
Marktdesign (Stand 2. Marktkonsultation)
Die Beschaffung von Momentanreserve erfolgt über ein Festpreissystem, das die Vorhaltung von Momentanreserve vergütet. Die Höhe der Vergütung ist abhängig von der Verfügbarkeit der Einheit in der jeweiligen Abrechnungsperiode, der Beschaffungsregion und dem angebotenen Produkt. Die Festpreisbestimmung erfolgt anhand einer von einem unabhängigen Gutachter erstellten Methodik.
Die Produkte differenzieren sich nach Richtung (positiv / negativ) und Verfügbarkeit (Basis / Premium), woraus sich vier unterschiedliche Produkte ergeben.
Das Beschaffungskonzept „Momentanreserve“ regelt, sobald festgelegt, den Rahmen für
- Vergütungsvoraussetzungen
- Produktdefinitionen
- Fristen
- Verfügbarkeit
- Rahmenbedingungen für die Preisgestaltung
- Vergütung
- Veröffentlichungspflichten des beschaffenden ÜNB