Hintergrund
Ein gut funktionierender und vernetzter Energiebinnenmarkt ist wichtig, um die Stromversorgung sicherzustellen und einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Abweichungen im Betrieb des Übertragungsnetzes sollten möglichst vermieden werden, und falls sie auftreten, sollten sie schnell behoben werden. Die Netzbetreiber haben die Aufgabe, Pläne für den Wiederaufbau des Netzes bereitzuhalten, wenn Störungen auftreten. Diese Verpflichtung ist in der Verordnung 2017/2196/EU zur Festlegung eines Netzkodex über den Notzustand und den Netzwiederaufbau des Übertragungsnetzes festgelegt.
Aufgrund der schnellen Veränderungen im Stromversorgungssystem, insbesondere in Bezug auf die Art der Stromerzeugung, stehen die Netzbetreiber vor großen Herausforderungen bei der Aktualisierung der Netzwiederaufbaupläne („NWAP“). Es geht vor allem darum, die flexibel steuerbare und zentralisierte Erzeugung mit dezentralen und erneuerbaren Anlagen zu koordinieren. Angesichts dieser Herausforderungen beabsichtigen die deutschen Netzbetreiber, den Wiederaufbau des Netzes im Zusammenhang mit der Energiewende und dem beschlossenen Ausstieg aus Kernenergie und Kohle umfassend zu untersuchen. Zu diesem Zweck haben sie bereits 2021 eine Studie bei dem Beratungsunternehmen Consentec in Auftrag gegeben, um den Anpassungsbedarf und die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Aktualisierung der NWAP zu klären.